Rudelzhausen.info - Pfarrkirche
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Die Pfarrkirche von Rudelzhausen
Die Pfarrkirche weithin sichtbar im Abenstal mitten in Kirchdorf, das seinen Namen wohl dem monumentalen Bauwerk verdankt.
 
Wann die erste Kirche hier gebaut wurde, ist heute nicht mehr feststellbar. Was aus Urkunden hervorgeht ist, dass es bereits zum Ende des 8. Jahrhunderts einen Pfarrer von "Ruodolfshusin" mit dem Namen Heriolt gab. Nach Pfarrer Hauser muss es aber hier schon vorher Kirche und zugehörige Priester gegeben haben, weil "um das Jahr 780 bereits jedes Dorf in der Hallertau seinen Pfarrer und seine Kirche hatte". Er vermutet, dass die Pfarreigründung in die Zeit des Hl. Korbinians fällt, der von 724 bis 730 in Freising wirkte.
 
Einige Jahrhunderte lang gibt es keine Aufzeichnungen über die geschichtlichen Entwicklungen in Rudelzhausen. Die Kirche selbst hat bei Renovierungsarbeiten 1960 ein Geheimnis preisgegeben. Unter abgeschlagenem Putz wurden auf der Südseite romanische Rundbögen sichtbar. Daraus kann man folgern, dass der Kern der Kirche aus dem 12. Jahrhundert stammt. Später fanden sich auch Fundamente und alte Ziegelsteine mit für diese Zeit typischen Ausmaßen.
 
 
Die Baugeschichte im Plan
 
A Der romanische Ursprung der Kirche mit rund 21 Meter Länge
 
B 1680 bis 1728: Verlängerung auf beiden Seite der Kirche um zusammen 9,50 Meter
 
C 1905: Neubau des Turms und der Sakristei und Verlängerung im Westen um 5,50 Meter
 
D 1936: Nochmaliger Anbau nach Westen mit 5,60 Meter Länge und einer Breite von 12 Meter
 
 
Bilder zur Baugeschichte
Das älteste Foto, das von der Kirche existiert, aus der Zeit um 1900
 
Aufnahme des Innenraums aus der gleichen Zeit
 
Aufstellung zum Gruppenfoto beim Umbau 1905
 
   
 
Die Kuppel von 1905 wurde in der Form eines sogenannten Zwiebelturms erstellt. Der erste derartig ausgeprägte Zwiebelturm im süddeutschen Raum wurde im Jahr 1576 an der Kirche von Kloster Sankt Maria Stern in Augsburg gebaut. Nach den Schäden durch den Dreißigjährigen Krieg wurden zahlreiche Kirchen in Süddeutschland mit Zwiebeltürmen ausgestattet.
 
Der Zwiebelturm wurde zum typischen Formelement des süddeutschen Barocks.
 
Das Dachgestühl von Zwiebeltürmen erfordert wegen der komplexen Form besonderes Geschick der Zimmererleute. Im Bild rechts ein Modell der Kuppelkonstruktion, gefertigt von Josef Stahl, damals Zimmererpolier bei der Firma Katzl aus Mainburg.
 
 
Die Pfarrkirche als Ortsmittelpunkt
Aufnahme aus der Zeit zwischen 1951 und 1962
 
An dem Bild kann man gut den jahrhundertelangen Einfluss des Kirchenbauwerks auf die unmittelbare Umgebung darstellen. Kirchdorf wurde das Versorgungszentrum für die ganze Umgebung.
 
HSG Rings um die Kirche waren mit Högl, Schreiber und Grüner drei Kramerläden.
 
H Auch die Bäckerei Hartleitner hatte hier ihren Platz.
 
H In unmittelbarer Nähe das Gasthaus Hopfensperger, ursprünglich auch mit Metzgerei.
Rechts unten nicht mehr ganz im Bild war die Gastwirtschaft Kammerer.
 
S1 Das Gebäude der ersten zweiklassigen Schule, 1858 errichtet, zur Zeit der Aufnahme als Gemeindekanzlei und Wohnraum genutzt.
 
S2 Die sogenannte "Alte Schule", 1911 dreiklassig erbaut und 1951 auf vier Klassen erweitert, zur Zeit der Aufnahme voll belegt.
 
Sp Hier siedelte sich etwas später eine Zweigstelle der Kreissparkasse Mainburg an.
 
 
Die Auslagerung des Friedhofes
Blick vom neuen Friedhof zur Pfarrkirche.
 
In der Nachkriegszeit wuchs die Bevölkerung der Pfarrei in wenigen Jahren um 500 Personen. Der Friedhof um die Kirche wurde zu klein. Außerdem war der Bau eines Leichenhauses nötig, weil die Verstorbenen nicht mehr wie früher zu Hause aufgebahrt wurden. Deswegen ist unter Pfarrer Augenthaler 1952 am Weg nach Iglsdorf ein neuer Friedhof erstellt worden. Ab dem Zeitpunkt fanden an der Kirche keine Begräbnisse mehr statt.
 
1963 wurde die brüchig gewordene Friedhofsmauer entlang der Dorfstraße abgerissen, die Grabsteine dahinter entfernt und der Bereich begrünt.
 
Das Erscheinungsbild des historischen Kirchengeländes wurde dadurch erheblich verändert.
In den Folgejahren löste man auch den restlichen Gräberbereich auf, um den neuen Pfarrhof (rote Markierung) errichten zu können. 1972 wurde der neue Pfarrhof eingeweiht.
 
Leider wurden alle Grabsteine "entsorgt" und nicht wenigstens ein Teil davon zur geschichtlichen Erinnerung in den verbleibenden Grünflächen aufgestellt.
 
 
Der Kirchplatz heute
 
Die ursprüngliche Friedhofsmauer entlang der Straße wurde im Zusammenhang mit der Dorfplatzgestaltung symbolisch wieder errichtet und wertet den Vorplatz der Kirche auf.
 
Für aktuelle Bilder vom Innenraum der Pfarrkirche empfehlen wir die Homepage der Pfarreiengemeinschaft:
https://pfarreiengemeinschaft-rudelzhausen.de
 
Version: Nov 2020
 
 
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